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Training bei Sifu Lo Man Kam in Taipeh / Taiwan

16. Juni 2024 durch
Debus und Dr. Kuhnecke GbR, Admin

Es ist 8.00 Uhr morgends. Die Hitze ist bereits unerträglich. Man kann sich sicher sein, dass man nach einer Dusche in weniger als 10 Minuten wieder durchnass geschwitzt sein wird.

Wieder einmal befinde ich mich im Gästezimmer von Sifu Lo Man Kam, dieses Mal zusammen mit meinem Schüler und Freund Renardo Reed, um das Training in Sifus Schule in Taipeh besuchen zu können.

In der Küche treffe ich Sifu, der gerade den Kaffee gekocht hat und einige Früchte zum Frühstück vorbereitet. Ich gehe noch schnell zum Supermarkt an der Ecke, um Trinkyoghurt und einige Muffins zu kaufen und besoders wichtig: Wasser.

Nach dem gemeinsamen Frühstück bereiten wir uns auf die Morning class vor. Auf dem Dach treffen wir unsere internationalen Trainingskollegen. Adam aus Australien, Fabian Charles aus England, Marco Bächtold aus der Schweiz, Keith Ward aus Neu Seeland und natürlich auch unsere taiwanesichen Trainingskollegen, unter anderem unseren Feund Yang Tin San, dem wir hier noch einmal zur Geburt seines Sohnes gratulieren wollen.

Nach dem Formentraining wird ausgiebig Chi Sao trainiert. Die Hitze trägt dazu bei, dass dies eine sehr feuchte Angelegenheit ist. Sicher nicht jedermanns Sache. Sifu kontroliert dass Trainingsgeschehen mit kritischem Auge und Fehler kritisiert er häufig sehr deutlich. Man stellt schnell fest: Sifu sieht alles.

Nach dem Training und einer Dusche, begeben wir uns auf die Suche nach den kulturellen Höhepunkten Taiwans. Das erste Abenteuer besteht im Mittagessen. Hier kann man alles chinesische Esssen, was man sich nur denken kann. Auch Köstlichkeiten wie Frosch, Schlange oder Stinktofu sind zu bekommen, insofern man so etwas mag. Allerdings kann man sich an jeder Ecke auch international ernähren, in den zahlreich vorhandenen Fast Food Restaurants, die man gut aus der Heimat kennt.

Die Stadt bietet vieles an Sehenswürdigkeiten: Jahrhundertealte Tempel, Kulturschätze im Nationalmuseum, Märkte und mittlerweile das höchste Hochhaus der Welt. Die Stadt ist vielseitig, bunt, hektisch aber erstaunlich sauber.

Gegen 7 Uhr kehren wir in Sifus Hau zurück, um uns auf die Evening class vorzubeeiten, die von 8 bis 10 Uhr dauern wird. Die Klasse ist besser besucht als die am morgen und bietet so viele unterschiedliche Trainingspartner. Abends ist auch immer Tierry aus Frankreich anwesend, der ein hervoragender Trainingspartner für das Chi Sao ist. Nach dem Training, dass selten Punkt zehn endet, meistens eher um halb elf, ist der Tag noch nicht vorbei.

Unter den Mittrainierenden finden sich viele, die sich mit uns in das Nachtleben der Stadt stürzen. Hier findet man kleine Kneipen, die von Iren betrieben werden genauso, wie grosse Hip Hop Diskotheken, noble Nachtclubs und mit Zigarettenrauch gefüllte Bars. Das einzige worauf man achten muss, ist dass es nicht allzu spät wird, damit man am nächsten Morgen pünktlich und ausgeschlafen zur Morning class erscheinen kann. Ausgeschlafen gelingt zugegebenermaßen nicht immer.

Wie immer waren die zwei Wochen Training eine absolute Bereicherung. Auch die besonderen Trainingseinheiten am Wochenende, die Sifu für weitangereiste Schulleiter seiner Schulen gibt, zeigen sein persönliches Engagement, die Kunst weiterzugeben und zu erhalten.